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Pandemie-Positivismus

Eins vorab: Ich will die Pandemie hier keinesfalls schönreden. Es war eine schreckliche Zeit, Menschen sind gestorben, unzählige wurden arbeitslos (so war auch ich 2x auf Jobsuche) und von den wirtschaftlichen Folgen wollen wir gar nicht anfangen. Wenn eine gute Fee aufgetaucht wäre, hätte ich das alles ungeschehen gemacht. Letztendlich müssen wir das alle auf unsere Weise verarbeiten und mit den Folgen leben, und ich versuche, in dem Dunkel ein Licht zu finden. Dadurch, dass wir alle viel mehr im Internet unterwegs waren und unsere üblichen Kontaktstrukturen aufgebrochen wurden, ist für mich auch viel Positives passiert. Das möchte ich hier festhalten. 

 

~ Isa Theobald: Ich bin diesem wunderbaren Mensch über Facebook nähergekommen. Sie fragte, ob jemand Zeit hätte, ihr neues Buch Endkorrektur zu lesen und so entstand eine Zusammenarbeit und Freundschaft, die garantiert noch über die Anouk-Reihe andauern wird. 

 

~ Weltenlektorat: Durch die vielen Veranstaltungen und Netz-Aktivitäten konnte ich einige Kontakte aufbauen und durfte so schon die unfassbar schönen Edition Roter Drache Bücher Korrekturlesen, für den Piper Verlag arbeiten und sogar eine Autorin außerhalb meiner üblichen Kreise hat meine Dienste in Anspruch genommen.  

 

 

~ Rezensionsexemplare: Ich habe mich intensiver mit Instagram und den Algorithmen beschäftigt und so einige Verlage und Autorinnen kennengelernt, von denen ich noch nie gehört hatte. Ich wurde Mitglied in den Mainwunder- und Edition-Roter-Drache-Bloggerteams und durfte tolle Aktionen begleiten. 

 

 

~ The Octonumi: Falls es etwas gibt, das alle meine Buchgruppen gemeinsam hatten, dann dieses irre geile Stück. Nur über eine Homepage bestellbar, weiß keiner genau, worum es geht. Aber die Beschreibungen sind herrlich abstrus und das Buch so instagrammable, dass jeder Buchnerd es einfach haben muss. 

 

~ Online-Veranstaltungen: Ja, es war extrem nervig, dass wir uns alle nicht treffen und knuddeln konnten, aber durch die Verlegung ins Netz konnte ich Veranstaltungen besuchen, für die mir die Anreise sonst zu weit wäre oder die mich nicht genug interessiert hätten. So habe ich an Lesungen in den USA und UK, Partys in Leipzig (von Düsseldorf 5h Fahrt) und Buchmessen in München teilnehmen können. Grandios, können wir das bitte beibehalten? 

 

~ Home-Office: Ich gehöre zu den seltsamen Wesen, die jemand geheiratet haben, den sie mögen. Und durch das Home-Office konnten wir den ganzen Tag Kontakt halten, wenn ein Tag besonders nervig war, uns aufmuntern und in der Mittagspause kuscheln. Herrlich! 

 

~ Neue Erlebnisse: Ich war zum ersten Mal in meinem Leben in einem Autokino, das war so cool! Es war die perfekte Verkörperung der Ausgehbeschränkungen: Alle anwesend, aber jede*r für sich im eigenen Auto. Allerdings auch niemand, der wichtige Szenen durchquatscht, mit Popcorn wirft oder in der Reihe vor mir am Handy rumspielt. Herrlich! 

 

~ Binge-Marathons: Netflix und Amazon durchgebingt und trotzdem Ablenkung nötig? Wir haben uns auf die Vergangenheit besonnen und geile Serien der 90er und 00er wiederentdeckt. Xena! Die verlorene Welt! Once upon a time! Time for a rewatch! 

 

~ Gothic Reads Club: Ich hatte nie die Motivation, einem Buchclub beizutreten. Mein TBR ist exorbitant hoch, meine Präferenzen speziell, meine Frei-Zeit-Freigiebigkeit beschränkt und mein Freundeskreis klein. Doch auf Instagram habe ich den Gothic Reads Club gefunden, die lauter Bücher lesen, mit denen ich mich immer mal beschäftigen wollte. Die Buchblogger sind nett, die Teilnahme monatlich optional und jede*r liest im eigenen Tempo. Am Ende des Monats wird diskutiert. Die Leseliste für 2021 haben wir auch gemeinsam kuratiert. 

 

Konntet ihr dieser Zeit etwas Positives abgewinnen? Habt ihr etwas Schönes, auf das ihr euch "danach" freut? Ich will einfach nur wieder verrückte Buchmenschen knuddeln und nach Schottland reisen. 

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zuletzt aktualisiert 19.11.2024

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