Fiona und Evi lernten sich als kleine Mädchen in einem Heim kennen. Als Erwachsene sind sie nicht mehr befreundet - Fiona versucht, den Mord an ihren Eltern zu verdrängen und vögelt sich dafür auf den geheimnisvollen "Labyrinth-Parties" das Hirn raus, während Evi als "Glaubensgattin" ihres eigenen Vaters, einem Sektenführer, lebt.
Dann werden Evi und ihr Vater grausam verstümmelt und ermordet aufgefunden und Fiona war in der Nacht am Tatort. Die Spur führt die
Polizei in das Labyrinth und zu Fionas Freunden... und welche Rolle spielt Fionas Ziehmutter Lorina dabei?
Ein schönes rotes Korsett, ein verheißungsvoller Titel und ein Eingangszitat von "Alice im Wunderland"? Da muss ich doch
reinlesen!
Die Alice-Anspielungen ziehen sich konstant durch das ganze Buch, sei es in Form einer Absolem-Plüschraupe, der Chefin des
Labyrinths namens Grinsekatze, oder den Spiegel-Referenzen.
Ich habe Andreskys erstes Werk ("Vögelfrei") nicht gelesen, in dem Gemma offenbar die Hauptrolle spielt, daher haben sich einige
Anspielungen mir nicht erschlossen (zB, dass ihre Mutter sie "Nutte" nennt, obwohl sie nicht vögelt, sondern nur organisiert).
Die Sexszenen waren detailliert und offenherzig, aber nichts wirklich Wildes oder Abartiges passiert dabei. Der Fokus liegt
tatsächlich auf der Thriller-Komponente und der Klärung der Morde und der mysteriösen Mitglieder des Labyrinths, der Sex ist nur sporadisches heißes Beiwerk. Daher hat mich der Titel im
Nachhinein etwas verwirrt - Sex taucht nur ab und zu auf und fast nichts davon findet im Dunkeln statt, kein Darkroom spielt eine besondere Rolle.
Weiterer Kritikpunkt: man kann noch so harte Szenen schreiben, wenn man dabei Wörter wie "Fötzchen" benutzt, ist leider alles aus...
Insgesamt ein kurzweiliges Vergnügen mit spannender Komponente, das dank der Alice-Referenzen auch das belesene Publikum und dank
des Labyrinths auch die Erotikleser zu unterhalten weiß.
Wie man an der Extraseite sieht, plane ich, weitere Titel der Autorin zu lesen.
"Ich persönlich glaube ja, die Hölle ist ein großer Spiegel, in dem man sich ununterbrochen anschauen muss."
~ Lilith ~
16.07.2014