Wer den ersten Addams-Family-Film gesehen hat, kennt die Handlung: Die Addams, steinreich, werden von ihrem Anwalt und seinen Geldleihern ausgetrickst, zu glauben, der lang verschollene Fester Addams sei zurückgekehrt.
Doch die Handlung ist eigentlich irrelevant, denn den Reiz macht die Familie selbst aus: Die Addams sind nicht das, was man als normal definieren würde; sie fühlen sich in schauriger Umgebung wohl, sind der Inbegriff von Goths und BDSMern und dennoch gute Bürger, fantastische Eltern und liebende Ehepartner. Auch wenn die anderen guten Bürgern sie nicht verstehen und eher reißaus nehmen, hält das die Addams nicht davon ab, sich dafür einzusetzen, was sie für moralisch richtig erachten - was sich gar nicht so von den "guten Bürgern" unterscheidet, würden sie mal hinhören...
Der Text ist eine ziemlich genaue Umsetzung des Films, auch wenn immer wieder kleine Szenen auftauchen, die nicht im Film waren. Ich weiß jetzt nicht, ob die Autorin da kreative Ergänzungen vorgenommen hat oder die Szenen aus Zeitgründen aus dem Film geschnitten wurden, aber es ist ein nettes Plus. Ein weiteres nettes Plus sind die zahlreichen Fotos, die in drei Strecken im Buch verteilt sind. So kann man sich nochmal erinnern und die Details genau studieren, die im Film schnell untergehen.
Einziges Manko: wie bei "Nightmare before Christmas" hat sich das Übersetzerbüro auch hier nicht mit dem Filmstudio abgesprochen und so sind einige klassische Zitate nicht wörtlich dieselben wie im Film. Außerdem wurde Vetter Itt zu Cousin Es, der ja nun seit der klassischen Serie so hieß...
Ein Wort zu den vielen Autoren oben: Charles Addams schrieb die ursprünglichen Comic-Strips auf denen alles basiert, Caroline Thompson das Drehbuch zum ersten Film und Elizabeth Faucher die vorliegende Buchadaption.
"Sic gorgiamus allos subjectatos nunc."
~ Lilith ~
13.10.2019