Dr. Greta Helsing (ja, verwandt mit DEM van Helsing) führt eine der wenigen Praxen weltweit, die sich auf übernatürliche Patienten spezialisiert hat. Als sie eines Tages von einem alten Freund gerufen wird, der jemanden mit ziemlich seltsamer Wunde gefunden hat (da Vampire auch in dieser Welt schnell heilen, ist es umso verwunderlicher, dass die Wunde sich nicht schließt), wird sie mitten in einen Wirbelwind aus Mord, religiösem Fanatismus und magischen Problemen gezogen. Habe ich schon die Ghoule im Keller erwähnt? Und dass 11 Menschen mit Rosenkranz im Mund ermordet aufgefunden wurden? Hui!
Das geilste an der Buchbranche? Kostenlos Manuskripte zur Prüfung zu erhalten und Kollegenrabatt. Aber ich schweife ab.
Greta ist ein großartiger weiblicher starker Hauptcharakter, sie hat eine fundierte Ausbildung genossen und ist für ihre Klienten unverzichtbar. Sie schmeißt den Laden mit zwei anderen übernatürlichen Damen - yeah, Frauen helfen Frauen, das haben wir viel zu selten. Dennoch hat sie ihre Schwächen (sie spricht nicht alle Sprachen ihrer Patienten, zB) und ist menschlich geblieben (ja, sie ist ein Mensch).
Außerdem verzichtet der Roman auf jegliche schmonzettige Liebesanbahnung. Es gibt zwar jemanden, der in Greta verknallt ist, aber sie ist völlig unabhängig und total auf ihre Ziele konzentriert.
Was mich etwas gestört hat war, dass bis auf Greta alle Hauptcharaktere männlich waren und alle übernatürliche Wesen und sie "nur" der kleine Mensch. Als sie schließlich nicht mal am Finalkampf teilnehmen sollte, wollte ich das Buch schon weglegen, aber Vivian Shaw hat einen guten Kniff angewandt: wenn der Charakter nicht zum Kampf kann, kommt der Kampf halt zu ihr. Und so ist es doch Greta, die am Ende alles retten kann...
Insgesamt ein spannender und kurzweiliger Auftakt!
~ Lilith ~
17.08.18