~ Werbung, weil Rezensionsexemplar - alle Meinungen meine eigenen! ~
Vielen Dank an Frau Keßler für die Zusendung eines Rezensionsexemplars!
Magdalena Morhart hat es nicht leicht: Eines Tages stirbt unerwartet ihr geliebter Ehemann, der bekannte Drucker. Was soll sie tun? Den Kopf in den Sand stecken? Wieder heiraten, um abgesichert zu sein? Das Geschäft dem unfähigen und unflätigen Stiefsohn überlassen? In der Ecke sitzen und weinen? Nein, Magdalena ist nicht der Typ Frau, der den Kopf in den Sand steckt. Sie nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand und schafft es, die Druckerei am Leben zu halten - doch dann intrigiert der erwähnte Stiefsohn gegen sie und ihre Produkte und zu allem Übel kommt die Pest nach Tübingen...
Als brave Buchwissenschaftlerin aus Mainz muss ich natürlich ein Buch über die erste deutsche Buchdruckerin lesen - und dann ist es noch als spannender historischer Roman aufbereitet! Wirklich eine faszinierende Persönlichkeit und ich finde es äußert bedauerlich, dass ich im Studium nichts von ihr erfahren habe. Es hat mich geradezu beruhigt und erfreut, mich wieder mit all den drucktechnischen Fachbegriffen zu beschäftigen und mit der altertümlichen Herangehensweise an Buchproduktion und -verkauf.
Gar nicht beruhigend war hingegen, wie ich feststellen musste, dass man bei einer historischen Persönlichkeit keinerlei Garantie auf ein zufriedenstellendes Ende oder gar Happy End hat. Das Leben spielt nicht fair, besonders nicht für Frauen in der Geschichte. Von daher war es ein wirklich spannender Stressfaktor, all die Probleme zu erlesen, die Magdalena in nur einem Jahr in den Weg geworfen werden.
Auch die Aufmachung des schlichten Taschenbuches hat mir gut gefallen: Das Cover passt perfekt, jedes Kapitel beginnt mit hängenden Fraktur-Initialen und am Ende gibt es eine ausführliche Erklärung der Autorin zu den historischen Begebenheiten sowie ein Glossar der Druckbegriffe.
Im Gutenberg Museum in Mainz, wo die Buchpremiere stattfand, kann man übrigens bei Führungen selbst eine der alten Druckerpressen bedienen - ich durfte mal an so einem Bengel ziehen und das war wirklich schwierig, auch wenn ich nicht das zarteste Persönchen bin. Doch heute hängt dafür in meiner Bibliothek ein antik-neuer Druck!
~ Lilith ~
05.12.2019