Pat ist gerade in die 44 Scotland Street in Edinburgh gezogen und gemeinsam mit ihr lernen wir all die schrulligen Bewohnenden des Hauses (und der Umgebung) kennen. Da wäre der narzisstische Bruce, ihr Mitbewohner, oder Matthew, der ahnungslos eine Galerie leitet, sowie Bertie, ein armer Junge, der von seiner Mutter zum Wunderknaben erzogen wurde und nun den Aufstand probt.
Ich war ein wenig verstört, dass ein so kurzes Buch über 100 Kapitel aufweisen soll, doch das erklärt sich im Vorwort: Dieses Buch entstand als klassisches Zeitungs-Serial, das heißt, jede Woche ein kleiner Abschnitt von ca. 3 Seiten. Einerseits super, weil man dann schnell vorankommt, andererseits etwas störend, dauernd zu springen. Witzig waren allerdings die Gastauftritte (Ian Rankin zB) und Erwähnungen von schottischen Persönlichkeiten - auch wenn das Name-dropping gegen Ende auch mir zuviel wurde und ich niemanden mehr kannte.
Also insgesamt haben mich jetzt beide Titel von ihm (Isabel Dalhousie 1 hier) nicht umgehauen. Es ist super, um einen tieferen Einblick in das schottische Alltagsleben zu erhaschen, das ausländische Autor*innen so natürlich nicht gewähren können, aber mitgerissen haben mich beide nicht. Es werden übrigens alle wichtigen Handlungsstränge aufgeklärt, außer was aus dem armen Jungen geworden ist. Aber da es chronologisch geschrieben ist, müsste man da wohl noch ein paar Jahre warten... oder die nächsten Bände lesen?
"Nobody was rude then. Rudeness was invented much later."
~ 19.06.2024
Die grobe Spiellocation dieses Bandes:
44 Scotland Street
The Cumberland Bar, in der Nähe des Museums
Valvona & Crolla, wo Bertie mit seiner Mutter speist
Unten die National Portrait Gallery